Samstag, 8. Mai 2010

südafrika

Sawobona!
Ich habe hier einige Details von meinem Kurzzeitaustausch in Südafrika zusammengeschrieben:
-Es gibt 11 offizielle Landessprachen. Mit Englisch kommt man aber überall durch. Gleich beim Ankommen habe ich etwas falsch verstanden, statt "how was your flight?" "how was your flat", toller Anfang- war mein erster gedanke danach.... aber im Großen und Ganzen wird dort recht britisches Englisch geredet! Von ein paar Besonderheiten abgesehen. Zum Beispiel wenn jemand "now" sagt, meint er in ca einer Stunde.. deshalb gibt es dann auch noch "just now" (halbe stunde) und "now now", das wirklich jetzt heißt, wird aber nur selten verwendet, da nichts sofort passiert....... ich habe auch einmal "just now now" gehört, das waren aber sicher 2 stunden....


-In meiner Gastfamilie war Fleisch das Hauptnahrungsmittel. Ich persönlich halte nicht so viel von Fleisch, deshalb haben sie mir zu liebe einmal in der Woche auf Fleisch verzichtet. Dann gab es immer "toasted cheese and tomato", es ist mir vorgekommen, als wäre das das einzige fleischlose Gericht, ausgenommen von dem Kaiserschmarrn, den ich einmal gemacht habe. Am besten ist aber ein "braai" (Grillen), das lässt jedes südafrikanische Herz höherschlagen. Am besten ist es aber wenn der "braai" mit dem Schauen von einem Rugby Spiel kombiniert wird. Ein Rugby Spiel findet mindestens einmal in der Woche statt. Die Einschaltquoten kann man sich ungefähr so vorstellen, wie wenn Österreich in der WM ins Finale kommen würde ;)


-Schule:
Ich bin eine Woche in eine Volksschule gegangen und 2 Wochen in eine High School. In der Volksschule habe ich ein paar kleine Vorträge über Österreich gehalten. "Westville Girls´ High" war meine High School. Das warn sicherlich die besten 2 Schulwochen meines Lebens! Hier möchte ich ein paar Details am Rande zusammenfassen:
Die besten Fragen, die ich gefragt wurde:
°"Oh Austria, isn´t that the capital of Germany"; "Tell me a bit about your country, we want to move to Australia"; "Mhh Austria, that´s a part of Germany right?"; "Does it ever get so cold that you can´t go outside anymore?" "Like what temperature do you mean?" " Like -5 degrees" und "Where is Austria" "Do you know Germany?" "No" " Italy?" "No" "Switzerland?" "No" "Maybe France?" "Ah yes France!!"
°Einmal hatten wir "teamteaching",es waren alle von der Gleichen Altersstufe (200!) im Festsaal mit einer Lehrerin... Das ist dort eher eine Einsparungsmaßnahme als pädagogisch wertvoll...
°Die High School war zwar eine öffentliche Schule das Schulgeld waren aber 120 euro im Monat. Man lernt 2 Sprachen:Afrikaans und Zulu. Zulu ab der 3. Klasse, aber nur eine Stunde in der Woche. Alles was sie in den zwei Wochen getan haben, war ein ZEHN-Wörter Diktat zu haben und einen vorbereiteten Zeitungsartikel lesen zu müssen, den keiner verstanden hat. In Afrikaans (Spache der eingewanderten Niederländer) haben sie nach 7 Jahren 5,5 Stunden in der Woche Afrikaans zu lernen ein 100 seiten buch gelesen, das eigentlich keiner ganz verstanden hat, obwohl es nur ~5 wort sätze hatte...
°Die Volksschule war auch öffentlich, das Schulgeld waren aber umgerechnet nur 70 euro, den Unterschied hat man wirklich gemerkt. Nur um ein Beispiel zu nennen: Klopapier musst man sich selber mitnehmen... In Mathematik hat sich die 7. Schulstufe mit dem Runden abgeplagt... Die Sessel waren aus Plastik und so weiter. Der Staat gibt ~20% des Bip für Schulen aus... Es gibt aber auch Schulen, wo man kein Schulgeld bezahlen muss, die haben dann aber weder Strom noch Wasser und es sind ca 60 Schüler in einer Klasse, wenn der Lehrer da ist, oft geben aber auch 2 Lehrer ihre Klassen zusammen, um jeden 2. Tag frei zu haben. Bezahlt bekommen sie gleich viel wie alle anderen Lehrer in öffentlichen Schulen.

-Meine Gastfamilie hat mit mir auch einige Ausflüge gemacht, unter anderem in 3 Game Reservses, wo man Zebras, Giraffen, Nashörner, Elephanten, Löwen und so weiter von ganz nahe anschauen kann. Ich habe zwar keine Löwen gesehen, daür hat einmal eine Herde Elephanten die Straße vor uns überquert, wir mussten aber dringend wohin und sind mitten durch die Herde gefahren, es war eigentlich sehr gefährlich, gefürchtet hat sich aber keiner, weil es so faszinierend war!

-Wir waren 6 in einem 5-erAuto, wir sind 3 Stunden auf der Autobahn gefahren. Die Polizei hat auf dieser Streck kontrollen gemacht, uns aufgehalten, kurz hineingeschaut und uns dann fahren lassen... Es war keiner angeschnallt, aber das hat niemanden gestört! Das war eines der 2 male die ich Polizei gesehen habe, das andere mal sind 2 Polizisten auf dem Hauptstrand patroulliert.

-Ja mir ist einmal etwas gestohlen worden! Auf dem Flughafen in Johannesburg beim Rückflug, ist das Sicherheitsschloss durchgeschnitten worden, nachdem ich den Koffer abgegeben habe und ein kleines Perlenzebra und die hälfte von meinen 500g getrockneten Ananas sind gestohlen worden....

-Einmal ist die Alarmanlage in der Nacht losgegangen, wahrscheinlich wegen eines Affens. Ich habe aber nichts bemerkt, während alle anderen aufrecht im Bett gesessen sind. Sehr beruhigend....

-Die großen und gefährlicheren Tiere sind alle in Game reserves aber Tiere wie Affen laufen dort frei herum, sehr zum Äger der Bevölkerung und zu meiner Freude! Am Land ist es auch keine Besonderheit wenn sich eine Kuh auf die Straße vor das Auto legt.

-Mein Flugzeug ist um 7 in der Früh angekommen, also habe ich dann beschlossen mit dem Zug nach Hause zu fahren, mein Gastvater hat einen kleinen Aufstand gemacht, ob das nicht viel zu gefährlich ist und so weiter, während meine Eltern doch etwas Angst vor dem Flughafen in Johannesburg hatten, den mein Gastvater für so sicher wie wir den zug finden, gehalten hat.
Es waren tolle 7 Wochen, die ich in Südafrika hatte, ohne sie würde ich nicht jetzt ein Jahr nach Ambato gehen!





ngiyabonga, Dankie, Thank you und Danke an alle, die mir das ermöglicht haben!